Wozu ist Mathe eigentlich gut? Warum wird man als Schüler mit diesem Fach gequält, wenn man das meiste davon doch nicht im Leben braucht?
Mathematik zwingt zur Ordnung
Der Matheunterricht ist auch eine formale Erziehung. Ein Minus vergessen, eine Klammer übersehen und schon stimmt die ganze Rechnung nicht mehr. Auf Details zu achten und genau zu arbeiten ist in der Mathematik Pflicht. Um zu einer Lösung zu kommen, muss man seine Gedanken strukturiert auf den Punkt bringen. Man kann nicht seitenweise um den heißen Brei herumlabern. Neben der Mathematik lernt man also auch, systematisch an ein Problem heranzugehen, das Wesentliche zu erkennen und die Gedanken geordnet auf das Papier zu bringen.
Denkstrukturen erwerben
Mit dem Fach Mathematik erwirbt man die Kompetenz, lösungsorientiert zu denken. Eine Fähigkeit, die in vielen Berufen gefragt ist! und auch Privat ist das in manchen Situationen von Vorteil.
Wir leben heute in einer sehr komplexen Welt mit vielen Abhängigkeiten und Variablen. Das stellt hohe Anforderungen an den Einzelnen. Ob in der Mathematik, im Beruf oder Privat: Wer analytisch denken kann, schüttelt unnötigen Ballast ab und konzentriert sich auf die wesentlichen Dinge.
Um Matheprobleme zu lösen, muss man zunächst den Kern des Problems identifizieren. Häufig hilft ein Perspektivenwechsel um die Lösung zu finden. Manchmal muss man auch mehrere Fälle berücksichtigen, da es mehr als eine Lösung geben kann. Das ist genau wie im Leben! Auch im Leben kann es helfen, den eigenen Blickwinkel zu verändern, um eine Lösung zu finden. Und bei wichtigen Entscheidungen spielt man ebenfalls mehrere Fälle durch, wie sich eine Sache entwickeln könnte.
Lernen, Probleme zu lösen
In der Mathematik sucht man oft nach einer übergreifenden, allgemeinen Lösung, die auf einen Schlag mehrere Fragestellungen löst. Genau wie beispielsweise in der Psychologie: Dort versucht man, mit einer Ursache möglichst viele Verhaltensweisen zu erklären. Oder in der Logistik: Mit einer schlauen Einsatzplanung Leerfahrten vermeiden und Synergien schaffen. Egal ob Mathematik, Psychologie oder Logistik: Allen drei Bereichen ist gemeinsam, dass man gute Lösungen mittel Abstraktion findet. Und wo kann man Abstraktion in der Schule trainieren? Im Fach Mathematik!
„Man muss sich mit einer komplizierten und lebensfremden Denkmethodik vertraut machen, …“. Zu welchem Studiengang könnte diese Beschreibung passen? Richtig! Es ist Jura! Dieser Satz stammt aus einem Artikel von C. Meyer-Kretschmer. Er räumt mit dem Mythos auf, das Jurastudium sei ein einfaches Studium.
Was sagt die Mathenote über mich aus?
Eine gute Mathenote kann zwei Dinge aussagen: Entweder bin ich gut im logischen Denken und im Lösen mathematischer Probleme. Oder ich bin nicht gut darin, habe aber die Fähigkeit, durch harte Arbeit dennoch gute Ergebnisse zu erzielen.
Umgekehrt, kann aufgrund einer schlechten Mathenote aber nicht auf das Gegenteil geschlossen werden. Vielleicht bin ich gut in Mathe und kann es unter Druck in den Klausuren aber nicht zeigen. Oder der Stoff wird in einer Art vermittelt, mit der ich nicht zurechtkomme. Oder es gab sehr viel Unterrichtsausfall. Hier muss man aber genauer hinschauen, ob das wirklich die Gründe sind, oder ob man nur Ausreden sucht 🙂
Und manchmal braucht man eben doch Mathe!
In den technischen Berufen geht nichts ohne Mathematik. Sozial- und Politikwissenschaften benötigen zur Untermauerung von Theorien häufig komplizierte, statistische Methoden. Der Bachelor in Psychologie besteht zu etwa einem Drittel aus Methodenlehre und Statistik!
Aber zu allererst benötigt man Mathe, um ein vernünftiges Abitur zu bekommen, welches einem weitere Türen öffnet!